Dienstag, 10. Dezember 2019

2019

2019

Das Jahr 2019 war geprägt von kleineren Fahrten und dem Gefühl eine Heimat gefunden zu haben. Dies ist das fünfte Jahr, seit dem die Illub und ich zueinander gefunden haben und es scheint, als hätten wir nun auch ein zu Hause gefunden.
Der Zufall wollte es, dass wir 2018 mit einem kleinen Motorschaden in Dokkum strandeten und von Ed Huismann nach Ee geschleppt wurden. Dort entpuppte sich die Situation als absoluter Glückstreffer. Ed ist ein super Typ, der in seiner Freizeit für die Seenotrettung rausfährt und eine kleine Werft betreibt. Sein eigentlicher Job ist Fensterbauer oder etwas ähnliches. Viel Glas und Metall, sowie große Gebäude kommen in seinen Erzählungen vor...

Ich lerne ihn privat und von seiner do-it-yourself Seite kennen. Gleich in den ersten Stunden unserer Begegnung überlässt er mir den Schlüssel zur Werkstatt und gibt mir freie Hand zu tun was ich für richtig halte. Am Ende ist der Motor repariert und über einem Feierabendbier läd' er mich ein, dass ich bleiben könne. Als ich dann die Preisliste mit den Liegegebühren sehe, falle ich fast vom Stuhl. Ca. ein Fünftel von dem was ich sonst überall gezahlt habe und gewohnt bin! Ist doch klar das ich bleiben möchte :-)

Und so wurde aus der rastlosen Illub ohne Heimathafen ein Dauerlieger in Ee.
5 Jahre sind wir durch die Nord- und Ostsee gefahren und ich habe immer nur das nötigste am Schiff erledigt. Jetzt ist die Zeit gekommen dem Schiffchen Liebe, Aufmerksamkeit und gebührende Pflege und Instandsetzung zukommen zu lassen.

Auf der Liste stehen unter Anderem:
- das Vorschiff und die Backskisten abdichten, so dass es endlich trocken im Inneren wird
- Koje im Vorschiff isolieren, dass weniger Kondensationsfeuchtigkeit entsteht
- Cockpit optimieren, Travelerschiene versetzen,
- Komfort unter Deck verbessern, Streichen, Licht,
- ...

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Herbst 2019

Es ist Oktober und Schiffsbesitzer wissen: es kommt Arbeit.
Ich habe mir vorgenommen die Illub für den zweiten Winter aus dem Wasser zu nehmen. 2015/2016 war sie schon einmal auf dem Trockenen und seit dem schwimmt sie wacker durch jedes Wetter.

Letzten Winter habe ich mir ordentliche Kratzer am Rumpf zugezogen, weil die Fender bei starkem Wind verrutscht waren und das Ufer an dem ich lag, nicht besonders gut befestigt. Das möchte ich gerne beheben und außerdem könnte das Unterwasserschiff sicherlich einen neuen Anstrich vertragen.
Auch beim Kranen herrscht informelle DIY Atmosphäre. So hilft Marten, der Sohn von Ed kräftig mit als es darum geht das Schiff am Haken über die Böcke zu bugsieren.
Parallel dazu verbrennen wir Altholz, so dass ich zum Feierabend ein schönes Lagerfeuer genießen kann. Bei der Gelegenheit lerne ich dann auch Alberdine kennen. Sie bewohnt das zum Verkauf stehende Plattboot ein Stückchen gleich neben dem Kran. Von ihr lasse ich mir Geschichten über ihr Boot, die Boote von Freunden und generellem Wasser-Lifestyle erzählen. Ein eigenes Völkchen auch innerhalb der Niederlande wie es scheint. Vielleicht etwas verwand mit Leuten, die auf dem Campingplatz oder im Schrebergarten wohnen. Auf jeden Fall ein schöner Abschluss dieses Besuchs!


Eine Leckage an der Travellerschiene will ausgebessert werden. Als ich das Ding demontiere finde ich schon Humus vor! Kein wunder das es geleckt hat.


Eine flachere Montage wird außerdem den Comfort im Cockpit deutlich verbessern.


Die Illub am Hacken von Kranführer Ed

Marten ist mit vollem Körpereinsatz dabei als es gilt die 2,5 - 3 Tonnen der Illub über die Böcke zu schwingen.


 Ein bisschen schleimig aber alles in allem ist das Unterwasserschiff in Top-Zustand.


Verpackt für den Winter.

Dienstag, 10. September 2019

Sommer 2019

Der Sommer beginnt für mich am 24.Juli. Ich habe drei Tage um die Illub herauszuputzen. Wenn Sarah an Bord kommt soll schließlich alles glänzen und vorzeigbar sein!
Also Lackieren, Schleifen, Abdichten und Putzen. Alles unterdeck in einer Affenhitzen.


Rumpf-Deck-Verbindung Abdichten und einige Bolzen austauschen

Neue Netze gegen Chaos auf See



Frische weiße Flächen in der Pantry und Koje

Feierabend und bereit für Sarah, die schon unter Wegs sein müsste... 



 Fisch in Lauweersoog zur Begrüßung 


...und natürlich noch eine kleine Reparatur bevor es losgehen kann. Die Batterie muss ausgetauscht werden

Aber dann kommt der Morgen und wir können endlich los!

Mooring im Lauweersmeer 




Übersetzen nach Schirmonnikoog 




 Abends genießen wir einen Heineken, sowie Natur- und Menschenschauspiele



 Eine Tandemtour über die Insel. Ähnlich wie beim Tanzen ist Führen und Folgen für Paare durchaus eine Herausforderung :-) 


 Auf zur Wattwanderung


Warten auf die Schleuse ins Lauweersmeer


 Übernachtung auf dem Minieiland Senneroog


...und natürlich wird auch hier weitergewerkelt



...und nachgestrichen

Auf dem Weg unsere neuen Gäste Abzuholen, gibt es einen kurzen aber heftigen Schauer :-) 

Willkommen an Bord


Übrigens haben die fünf Schoelens nicht alle an Bord übernachtet. Die Illub ist zwar groß, ...


Good Bye! Die Schoelens und Sarah verlassen die Illub gleichzeitig und es ist wie immer auch ein wenig traurig zurück zu bleiben.  

Aber es gibt ja immer etwas zu tun. Schnell all meine Wäsche waschen und vor allem schnell trocknen bei diesem Wind. In ein Paar Tagen bin ich mit meinem alten Herrn und einem Freund in Koudum verabredet.




Im Sneekermeer wird die Illub dann von ca. 100 Vögeln geentert. Das fand ich zunächst ganz romantisch. Abends vor Anker und die Vögel kommen zu besuch...

...was ich in meiner ornithologischen Unwissenheit nicht bedachte ist, dass die kleinen Scheißer vor jedem Start scheißen! 

Zum Glück ein ein heftiger Schauer beim Deck waschen geholfen.

Den Rest der Regenzeit verbringe ich mit Nähen. Es gibt eben immer was zu tun.




Mit den beiden Herren an Bor der JØnas

Für den Heimweg zurück nach Dokkum kommt Dennis an Bord und der Wind steht so günstig, dass wir die komplette Strecke segeln können. Sogar ein paar Brücken können wir durchsegeln. Das Timing der Holländer und die Wassersportinfrastruktur sind immer wieder Bewundernswert!


Good bye und bis zum nächsten mal!